Wo wir standen
- Interkommunale Zusammenarbeit war in der Kommunalpolitik lange Zeit kein Thema. Es gab in den 1970er bis zu den 2000er Jahren auch schlicht keine Notwendigkeit dafür. Das eigene Süppchen zu kochen hat gereicht. Das ist inzwischen grundlegend anders. Die Finanznot der Kommunen ist mittlerweile so gravierend, dass bestimmte Problemfelder sinnvoll nur noch gemeinsam angegangen werden können. In einer sich immer mehr vernetzenden Welt ist interkommunale Zusammenarbeit zu einer Grundvoraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg geworden, – auch auf kommunaler Ebene. Zugleich aber hat die forcierte digitale Vernetzung der beiden letzten Jahrzehnte in vielen Bereichen überhaupt erst die grundlegende Voraussetzung für eine gelingende Kooperation über Gemeindegrenzen hinweg geschaffen.
Wo wir stehen
- Wadern, Losheim am See und Weiskirchen begreifen sich als Hochwaldkommunen inzwischen als eine Einheit. Animositäten, wie sie früher gang und gäbe waren, sind ad acta gelegt. Wir tauschen uns als Bürgermeister aus und gehen Projekte gemeinsam an. Neben dem Zusammenwirken der drei Gemeinden im Bereich Wasserversorgung über die gemeinsame Betriebsgesellschaft HochwaldWasser sind mittlerweile noch viele andere Kooperationsfelder erschlossen worden, die die drei Kommunen zusammen beackern.
- So wird im Bereich des Qualitätsmanagements der Kinderbetreuung über die Grenzen der einzelnen Kommunen hinweg kooperiert. Der Umzug der Verwaltungen ins Rechenzentrum nach Niederlosheim wurde auf Initiative der Stadt Wadern gemeinsam realisiert. Ebenso wie die Einrichtungen von E-Bike-Strecken im Landkreis, – ein Gemeinschaftsprojekt, das auf unsere Anregung hin über die Tourismusgesellschaft des Landkreises Merzig-Wadern umgesetzt wurde. Den Weg über den Landkreis Merzig-Wadern haben wir auch für Kooperationen im Bereich der schulischen Bildung eingeschlagen (Stichwort: „Digitalpakt“). Gerade auf diesem Gebiet ist meiner Meinung nach allerdings noch Luft nach oben.
- Die positiven Effekte der Zusammenarbeit und die dabei gesammelten Erfahrungen sind der Grund, warum wir als Hochwaldkommunen beschlossen haben, das wichtige und zukunftsweisende Thema der kommunalen Wärmeplanung ebenfalls gemeinsam anzugehen.
Wo wir hinmüssen
- Ich freue mich, dass wir ein so gutes Verhältnis zu unseren kommunalen Nachbarn haben. Die enge Kooperation der Hochwaldgemeinden Wadern, Losheim am See und Weiskirchen verschafft unserer Region mehr Gehör und Bedeutung im Landkreis selbst, aber auch darüber hinaus. Genau diesen Weg will ich fortsetzen.
- Mein Ziel ist es, vor allen Dingen im Backoffice, also in den wenig publikumswirksamen Bereichen der kommunalen Verwaltung, Prozesse weiter zu vereinfachen und zusammenzuführen, um so Ausgaben zu reduzieren. Von entscheidender Bedeutung ist hierfür die Schaffung der informationstechnischen Voraussetzungen und das Ausloten von Bereichen, die in Bezug auf die interkommunale Zusammenarbeit das größte Einsparpotenzial offenbaren.
- Ich will mittels Digitalisierung nicht nur die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden deutlich forcieren, sondern auch die Zusammenarbeit mit allen anderen kommunalen Partnern, die dazu bereit und in der Lage sind. Dabei versteht es sich von selbst, dass im „Alltagsgeschäft“ der Kooperation mit den Nachbargemeinden weiterhin absolute Priorität eingeräumt wird, mit dem erklärten Ziel der Effizienz und der Kostenreduzierung.
- Die Stärkung des Zusammenhalts zwischen den einzelnen Stadtteilen und die auf Freiwilligkeit und Einsicht basierende Kooperation mit den Nachbargemeinden ist meiner Ansicht nach das Gebot der Stunde, um Synergieeffekte und die Konzentration von Angeboten zu forcieren und so Kosteneinsparungen zu generieren und effiziente Verwaltungsarbeit zu ermöglichen. Gelingt dies und wird es von den Bürgerinnen und Bürgern als Plus wahrgenommen, erübrigt sich jede Diskussion um eine erneute Gebietsreform und eine von oben herab diktierte Zusammenlegung von Gemeindegebieten.